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Zecken – Informationen und Hilfen

In der Natur kann der Mensch entspannen, sich erholen, neue Kraft tanken. Aber es gibt auch Gefahren, die hier lauern. Eine Gefahr, die nicht zu unterschätzen ist, ist die Zecke, umgangssprachlich auch Holzbock genannt. Sie gehört zur Klasse der Spinnentiere und bildet eine Überordnung in der Familie der Milben. Weltweit sind gegenwärtig etwa 850 Zeckenarten bekannt.

In den Subtropen und Tropen leben zumeist die Lederzecken, während die Schildzecken größtenteils in Mitteleuropa verbreitet sind. Der Gemeine Holzbock ist in diesem Zusammenhang der namhafteste Vertreter seiner Klasse. Die Zecke ist ein Parasit und ernährt sich vom Blut anderer Organismen. Als Wirte können hierbei Säugetiere dienen, gleichwohl auch der Mensch. Zecken sind erhebliche Krankheitsüberträger zwischen den Wirten, dabei erkranken sie jedoch nicht selbst, können aber auf den Menschen ernsthafte Krankheiten übertragen.

Ein Zeckenstich ist keinesfalls eine leichte Verletzung, sondern sollte immer ernst genommen und fachgerecht behandelt werden. Die ungefähre Saison der Zecken dauert an von März bis Oktober, kann sich allerdings bei warmer Witterung auch ausdehnen. Warme Winter tragen dazu bei, dass sich die Zecken vermehren. Warm und feucht, das ist das Klima, in dem sich Zecken wohlfühlen. Sie leben im Wald, in Büschen an Bachufern, in Farnen und Gestrüpp und halten sich gerne in hohen Gräsern auf, überall dort, wo ihr bevorzugtes Klima herrscht. Allerdings ist die Vorstellung, dass die Zecken von den Bäumen fallen, nicht richtig. Sie erklettern Höhen bis höchstens 1,50 Meter und werden von dort auf den Wirt abgestreift und befallen so Tiere und Menschen. Mit ihrem besonderen Sinnesorgan, dem Hallerschen Organ, können sie Geruchsreize empfangen und begeben sich sofort aus der Wartestellung in die Lauerstellung. Auch durch Änderungen der Lichtverhältnisse oder Vibrationen werden sie aufmerksam. Sobald sie einen Wirt gefunden haben, krabbeln sie auf ihn und suchen sich ihre Einstichstelle. Sie bevorzugen besonders warme Stellen, wie zum Beispiel in den Kniekehlen, in der Leistengegend, in den Achselhöhlen, hinter den Ohren. Mit ihrem Speichel umhüllt, sticht die Zecke ihren Saugapparat in den Wirt und betäubt gleichzeitig mit ihrem Speichel die Einstichstelle. Die Zecke saugt hier bis zu mehreren Tagen Blut, wobei die Weibchen sich danach abfallen lassen, um am Boden Eier zu legen.

Zecke

Zecke ©iStockphoto/Eric Delmar

Es ist wichtig zu wissen, dass Zeckenstiche nicht generell vermieden werden können, aber es gibt zuverlässige Methoden, um sich davor zu schützen. Vermeiden sie den natürlichen Lebensraum der Zecken, und tragen sie zum Beispiel bei Waldspaziergängen, geschlossene, helle Kleidung, so dass die Zecken keine freien Hautstellen finden können. Für eine beschränkte Zeit können auch Insekten abweisende Mittel Abhilfe schaffen, da dies den Geruchssinn der Zecken irritieren kann. Ein gutes Mittel ist auch Zecken-Spray, das bei Mensch und Tier angewandt werden kann. Suchen sie immer nach einem Aufenthalt im Freien ihren Körper nach eventuellen Zecken ab. Auch Haustiere können zum Überträger von Zecken werden, deshalb ist es wichtig, dass sie auch ihre Haustiere nach einem Spaziergang jedes Mal gründlich nach Zecken absuchen. So verhindern sie, dass ihr Haustier zum Überträger der Zecke auf sie wird.

Was tun, bei Zeckenstichen?

Um das Infektionsrisiko zu minimieren, ist es überaus wichtig, dass die Zecke sofort nach der Entdeckung entfernt wird. Das Risiko der Übertragung von Infektionen hängt auch von der Länge der Saugdauer ab, deshalb ist schnelles Handeln hier sehr wichtig. Die Zecke sollte niemals mit der Hand entfernt werden, weil bei einer Quetschung der Zecke die Gefahr besteht, dass Krankheitserreger aus dem Darm der Zecke in die Wunde gelangen. Benutzen sie auch auf keinen Fall alte Hausmittel, wie Öl, weil auch hierbei verstärkt Krankheitserreger in die Wunde gequetscht werden können.

Die Zecke sollte nur mit speziellen Zeckenzangen, Zeckenkarten oder Zeckenpinzetten entfernt werden. Beachten sie unbedingt die beiliegende Anleitung. Es ist wichtig, die Zecke nicht zu drehen, sondern vorsichtig dicht an der Haut zu greifen und sie behutsam herauszuziehen. Die Einstichstelle muss nach dem Entfernen der Zecke in jedem Fall desinfiziert werden, damit es nicht zu entzündlichen Reaktionen kommt. Sollten noch Teile der Zecke in der Wunde verblieben sein, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, der die Wunde restlos säubert. Ansonsten besteht die ernste Gefahr einer Infektion. Zecken können ernsthafte Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen, zu diesen zählen die Lyme-Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis), umgangssprachlich auch als Zecken-Hirnhautentzündung bezeichnet. Die Bezeichnung Frühsommer bedeutet nicht, dass diese Krankheit nur im Frühsommer übertragen werden kann. Sie kann zu jeder Zeit, in der Zecken aktiv sind, eine Infektion auslösen. Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, deren Bakterien sich im gesamten Organismus durch den Blutkreislauf ausbreiten und dabei sämtliche Organe und das Gewebe schädigen.

Die Gefahr einer Ansteckung von Mensch zu Mensch ist hierbei nicht bekannt. Gegenwärtig gibt es in Deutschland keinen zugelassenen Impfstoff gegen Borreliose. Antibiotika können zur Therapie und Heilung eingesetzt werden, allerdings sind die Möglichkeiten hierzu vielfältig und müssen je nach Schwere der Erkrankung individuell mit ihrem Arzt abgestimmt werden.

Einer Erkrankung durch den FSME-Virus kann durch die Vorsorge Schutz Impfung vorgebeugt werden. Es stehen Impfstoffe für Kinder und Erwachsene zur Verfügung, die sehr gut verträglich sind.

Sollten sie berufsbedingt zu der Risikogruppe gehören, oder eine Reise in ein FSME Risikogebiet planen, oder in einem deutschen FSME Risikogebiet leben, sollten sie auf jeden Fall von der Möglichkeit der Schutzimpfung Gebrauch machen, um das Risiko der Erkrankung zu minimieren. Der Virus der FSME löst grippeähnliche Symptome aus, die mit Fieber einhergehen können. Da es sich um einen Virus handelt, kann die Erkrankung an sich nicht mit Antibiotika geheilt werden, die einzelnen Symptome dagegen können behandelt und geheilt werden. Der wirksamste Schutz vor FSME besteht in einer Vorsorge Schutz Impfung.

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